Auf der Suche nach höherer Bildung zieht es afrikanische Studenten zunehmend in asiatische Länder. Islamische Staaten wie Malaysia gewinnen an Attraktivität, da Europa die Grenzen nach Süden schließt und die westliche Rhetorik islamfeindlich bleibt. Die Verbreitung der englischen Sprache sowie der islamischen Religion werden für Malaysia somit zu Pull-Faktoren. In Malaysia wird aber der islamische Glaube mit einer bestimmten ethnischen Gruppe verbunden und dadurch ethnisiert. Diese Ethnisierung der malaysischen Gesellschaft hat zur Folge, dass Migranten vor allem aufgrund ihrer Hautfarbe als ‘Andere’ betrachtet und ausgegrenzt werden. Auch afrikanische Studenten sind von Prozessen des ‘Othering’ betroffen und müssen entsprechende Bewältigungsstrategien entwickeln.
Diese ethnographische Studie untersucht Prozesse der Deterritorialisierung auf der Mikroebene. Der Fokus liegt dabei auf den persönlichen Erfahrungen afrikanischer Studenten aus Nigeria und dem Sudan während ihres Studiums an malaysischen Universitäten. Im Vordergrund stehen Fragen zu Identität und Differenz, sowie die Untersuchung transnationaler religiöser Netzwerke.